Das war ein heißer Sommer

Zugegeben, auf diese Art wird das nix mit einem erfolgreichen Blog. Der Sommer war lang, heiß und voller Aktivitäten, und der Computer war meistens weit weg, daher gab es auch keine Berichte über die "Projekte des Monats". Entstanden ist trotzdem einiges.

 

Worauf ich zurückblicken kann:
- Raglanshirt aus alten T-Shirts

- Abendkleid aus einer Stoffbahn

- dazu eine Kravatten- und Stecktuch-Variante für die männliche Begleitung

- Das "Kielo-Dress"

- Schärpe oder Tasche

- Kleid aus einem Viereck

- Jacke aus altem Herrenhemd

- Polsterüberzüge aus selbst gewebten Stoffen

- asymmetrisches Oberteil 

- sehr symmetrisches Oberteil

- Ohrhänger, die (fast) gar kein Gewicht haben

Und das alles natürlich mit Anleitungen, Tipps und Links zu den Schnitten.



Februar: Raglanshirt aus alten T-Shirts

 

Ein Raglanshirt hat gewisse Vorteile: leicht zu nähen auch für Anfänger/innen, weil das Einnähen der Ärmel leichter geht. Gut aus alten T-Shirts zu machen, weil man den Schnitt bestens in entsprechend kleinerer Teile zerlegen kann.

 

Was man braucht: 3 alte T-Shirts (Erwachsenengrößen), die farblich zueinander passen.

Den Schnitt gibt´s gratis als > FreeBook, dort sind auch Anleitungen verlinkt.

 

Praktisch ist, wenn man eine Overlock hat, damit kann man natürlich gerade Jersey-Stoffe  besonders schön verarbeiten. Und ja, bitte nur aus dehnbaren Stoffen machen.


März: Abendkleid aus einer Stoffbahn

 

Die kennen wir alle: Strandkaftans bzw. Hippiekleider, die bei genauerem Hinsehen eigentlich nur aus einer Stoffbahn entstanden sind, bzw. aus zwei zusammengefassten Rechtecken, wobei Halsausschnitt und Ärmel offen bleiben. Hier habe ich mit Lurex-Stoff (Textil Müller) sogar ein Abendkleid daraus gemacht.

 

Natürlich ist auch dieses Modell ideal für Anfängerinnen und Faule ;-)

Anleitungen gibt es viele, z.B. > hier, > hier oder > hier. Breite und Länge kann man ganz leicht den eigenen Wünschen anpassen, 5 Nähte (Schultern, Seiten und Saum), Ärmel und Ausschnitt versäubern, und schon sind wir fertig. Ich wünsche gutes Gelingen!

In unserem Fall gehörte das Kleid zum Motto einer ganz bestimmten Veranstaltung. Damit mein Mann dazu passt, hat er eine adaptierte Variante der Meidlinger Kravatte mit Stecktuch aus dem selben Stoff bekommen.



April: Das Kielo-Wrap-Dress

 

Diesmal ein kostenpflichtiger Schnitt, der auch nicht aus Stoffresten zu verwirklichen ist, man muss schon ein größeres Stück Stoff erwerben. Die Investitionen in Schnitt und Stoff lohnen sich auf jeden Fall, denn der Schnitt steht jeder (!!!!!), ist ganz leicht nachzuarbeiten, geht mit jedem Material, ob dehnbar oder nicht, und ist immer bequem. Hinten gibt es eine Mittelnaht und Abnäher, daher sitzt das Rückenteil perfekt, vorne werden die Seiten übergeschlagen, was kleine Problemzonen gekonnt kaschiert und das Bindeband garantiert, dass trotzdem nichts einengt. 

Für eine winterliche Version gibt es zusätzlich einen gratis Schnitt für Ärmel, und man könnte das Kleid natürlich auch kürzer fertigen, ich finde es allerdings knöchellang am schönsten.

 

Ich habe den Schnitt gleich in 5(!!!!) Varianten genäht und trage die Kleider schon den ganzen Sommer lang mit Begeisterung. Das ganz bunte unten links war übrigens vorher ein Duschvorhang, das mittlere ein Sari und das rote ist als Abendkleid für die kommende Ballsaison gedacht.

 

Schnitt und Anleitung findet man bei > Named Clothing


Mai: Schärpe = Tasche

 

Eigentlich trage ich gern Bauchtaschen, da ich meine Hände immer frei haben und trotzdem alles schnell griffbereit haben möchte. Ich hatte dann die Idee, eine Schärpe zu machen, die verschiedene Fächer hat, wo man auch alles unterbringt. Ich habe das Ganze aus Teilen alter Jeans gemacht.

Schaut lustig aus, ist auch praktisch beim Rad fahren etc., hat aber auch Nachteile: das Gewicht ist nicht gleichmäßig verteilt, man spürt es auf einer Schulter wie bei einer Umhängetasche und die Inhalte sind nicht ganz so schnell griffbereit.

 

Immerhin - eine neue Idee ...


Juli: Kleid aus einem Viereck

 

Eigentlich noch einfacher zu produzieren, dafür beim Anziehen immer mit etwas Denkarbeit verbunden, ist dieses Kleid ein ideales Modell für den Sommer, z.B. am Strand oder im Garten. Wagemutige können es natürlich auch als Abendkleid konzipieren.

 

Es braucht zwar keinen Schnitt, aber es gibt eine kostenpflichtige Anleitung, die durchaus sehr hilfreich ist. Fairerweise möchte ich auf diese verweisen, denn trotz aller Einfachheit steckt hier doch viel Überlegung und Design drin. Die Anleitung ist > hier zu erwerben.

 

Polsterüberzüge aus selbst gewebten Stoffen

 

Dafür braucht´s jetzt eigentlich weder eine Anleitung noch einen Schnitt, nur einen Partner, der gerne webt und bei dem man vielleicht sogar Farb- und Größenwünsche deponieren kann.

Man nimmt einfach einen vorhandenen Polsterüberzug und macht einen neuen mit den entsprechenden Maßen, entweder mit Zipp oder mit Hotelverschluss. Und was das ist bzw. wie das geht, findet Ihr kostenfrei und zahlreich, z.B.  > hier oder > hier oder > hier.


August: asymmetrisches Oberteil "Tindari"

 

Wieder einmal haben mich vorhandene Stoffreste inspiriert, und ich habe einen interessanten Schnitt dafür gefunden. Er besteht nur aus zwei Schnittteilen, hat keinen Verschluss und ist leicht nachzuarbeiten, sofern man über die Fertigkeit des Verstürzens verfügt, denn das Teil wirkt vor allem durch den Ausschnitt, der in kontrastierender Farbe verstürzt und mit auffällig gelegten Falten versehen wird.

 

Den Schnitt habe ich - kostenpflichtig - bei > Schnittquelle gefunden. Dort kann man Schnitte als Papierschnitte zum Ausschneiden bestellen oder, wenn man gleich loslegen möchte, zum sofortigen Download. Dann druckt man auf A4 aus und setzt die Schnitte nach Anleitung zusammen. Eine übersichtliche Nähanleitung wird auf jeden Fall immer mitgeliefert.

 

Einmal habe ich das Oberteil aus alten Herrenhosen gefertigt (siehe links). Durch das edle Material wirkt es überraschend teuer und seriös und würde auch zum Nadelstreifanzug oder -kostüm perfekt passen. Außerdem hatte ich einen roten Stoffrest, den habe ich mit goldfärbigen Resten von einem 80er Jahre Ballkleid verstürzt, und alte Jeans, die ich zuerst zu größeren Teilen zusammengesetzt und danach erst zugeschnitten habe. Auch hier fand ich den goldenen Stoff als Kontrast passend. Der Schnitt eignet sich zwar sowohl für dehnbare als auch feste Stoffe. Da ich eigentlich elastische Teile bevorzuge, ich habe beim Jeans-Oberteil den Rücken aus einer alten Jogginghose gemacht. 

Sehr symmetrisches Oberteil ("Boxy Kasack")

 

Den ersten "Boxy Kasack" habe ich käuflich erworben. Der Schnitt hat mir so gut gefallen, dass ich davon mehrere Varianten haben wollte.  So habe ich zum ersten Mal nach sehr langer Zeit wieder einen Schnitt von einem vorhandenen Kleidungsstück abgenommen. 

Anleitungen dazu gibt es in großer Zahl, z.B. bei > YouTube oder > hier oder als > FreeBook. Es gibt natürlich auch > Bücher zu diesem Thema. 

 

Das Oberteil besteht aus vier einfachen Schnittteilen, ist sowohl für elastische als auch feste Stoffe geeignet und - aufgrund der kleinen Teile - wieder einmal ideal zur Verwertung von Stoffresten. Hier folgt sicher noch mehr.


September: Ohrhänger, die (fast) gar kein Gewicht haben 

 

Weil der goldfarbene Stoff so metallisch aussieht, habe ich damit Ohrhänger gemacht. Dann wollte ich noch andere Farben, also habe ich anstatt des Goldstoffs andere Stoffe verwendet. Und dann habe ich einige Reste noch zerschnitten und wieder zusammengesetzt und zu Quasten genäht. 

 

Was man braucht: Ohrhaken (z.B. bei Buttinette oder Amazon), Stoffreste, Klebevlies (z.B. Buttinette), Bügeleisen, Schneiderschere, Nadel und Faden, Kreisform (ich hab ein Schnapsglas genommen) ;-), farbloser Nagellack.

 

Und so geht´s: Stoffe mit Klebevlies verbinden, Kreise aufzeichnen (mit Glas, Münze, etc.) und ausschneiden, mit passendem Faden die Ohrhaken befestigen und mit farblosem Nagellack fixieren.  Oder Rechtecke ausschneiden und von beiden Seiten schmale Streifen (die Mitte muss ganz bleiben), danach zusammenlegen und mit Nadel und Faden zur Quaste zusammennähen und weiter wie oben beschrieben.

Sehr erfreulich: die Ohrläppchen werden nicht ausgedehnt und der Metalldetektor bei der Security schlägt garantiert nicht an.